105. Fachveranstaltung AFCEA Bonn e.V.

Prozessmanagement für eine vernetzte Welt

Montag, 25. Januar 2016, 18:00 – 21:30 Uhr 
Fraunhofer FKIE, Fraunhoferstraße 20, 53343 Wachtberg-Werthhoven

Prozessmanagement spielt nicht nur eine große Rolle bei den Hauptprozessen von SASPF. Bei der 105. Fachveranstaltung, moderiert von Friedrich W. Benz, wurde deutlich, dass durch gezieltes Prozessmanagement, die strategische Leistungserbringung und Zielerreichung - und damit bestmögliche Auftragserfüllung - im gesamten Geschäftsbereich gewährleistet werden soll.

 

In der „Umfassenden Bestandsaufnahme und Risikoanalyse zentraler Rüstungsprojekte der Bundeswehr“ wurde im September 2014 empfohlen, dass „ein grundlegendes Prozessverständnis und eine daraus resultierende Prozessorientierung bei allen am Rüstungsprojekt Beteiligten zu verankern ist. “ ist.Ein Prozessmanagement, welches das Aufsetzen, Überwachen und  Verbessern der Prozesse kontinuierlich betreibt, soll eingerichtet und die Linienorganisation zur Prozessverfolgung und –einhaltung verpflichtet werden.“ (Exzerpt, S. 39). (hier zum download Exzerpt).
Die Forderung an ein durchgängiges Prozessmanagement ist aber nicht auf den Bereich der Rüstung beschränkt. Bereits im Mai 2014 wurde vom BMVg der Zentralerlass B-520/1 „Prozesslandkarte, Rollenkonzept und Implementierung des Prozessmanagements“ herausgegeben, in dem die Rollen im Prozessmanagement für den Geschäftsbereich des BMVg sowie damit verbundene Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeit im Rahmen der Etablierung und Anwendung des Prozessmanagements festgelegt wurden.
In unserer Fachveranstaltung wurden Herausforderungen an das Prozessmanagement, Zielsetzung und Sachstand von den
Leitern des übergreifenden Prozessmanagements für den Geschäftsbereich BMVg und die Bundeswehr dargestellt. Die Vertreter der Industrie zeigten auf, wie die Implementierung des Prozessmanagements in BMVg und Bundeswehr durch moderne IT wirkungsvoll unterstützt werden kann.

Programm

Begrüßung:                               Generalmajor Erich Staudacher, Vorsitzender AFCEA Bonn e.V.

Einführung und Moderation:     Oberst a.D. Friedrich W. Benz, Vorstand AFCEA Bonn e.V.

Prozessmanagement im Geschäftsbereich des BMVg - strategische Steuerung in einem hochkomplexen Umfeld:
Oberst i.G. Ulf Häussler, BMVg, Stab Organisation und Revision –
RefLtr Managemententwicklung/Leiter Übergreifendes Prozessmanagement GB BMVg, Berlin

Prozessmanagement in der Bundeswehr - Erfahrungen und Herausforderungen:
LRDir Peter Scheid, BAIUDBw,
RefLtr ZA I 6/Leiter Übergreifendes Prozessmanagement Bundeswehr, Bonn

Pause mit Imbiss

Das Prozessportal Bundeswehr – Methoden und Inhalte:
Roland Schley, Scheer GmbH,
Head of ARIS Services, Saarbrücken

Werkzeugunterstützung für das Prozessmanagment:
Christoph Reich, Software AG,
Director Defence Business, Darmstadt

Zu den Vorträgen

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden von AFCEA Bonn e.V., Herrn Generalmajor Erich Staudacher, führte Oberst a.D. Benz als Moderator in die Veranstaltung ein. Er wies darauf hin, dass Vernetzung und Prozesse Begriffe sind, mit denen sich die Bundeswehr gerade erst seit 20 Jahren intensiver beschäftigt: das Thema "Vernetzung" auch im Friedensbetrieb stellte sich erst mit der breiten Einführung der dienststellenbezogenen IT Mitte der 90er Jahre. Mit der Entscheidung zur Einführung von SASPF im Jahr 2000 wurden für den logistischen und administrativen Bereich zunächst 7, dann 9 Hauptprozesse modelliert, bevor begonnen wurde, diese in Software umzusetzen und die vielen inkompatiblen Inseln der logistischen und administrativen Verfahren abzulösen.

 

Oberst i.G. Ulf Häussler, RefLtr Managemententwicklung/Leiter Übergreifendes Prozessmanagement GB BMVg aus dem Stab Organisation und Revision im BMVg wies in seinem Vortrag „Prozessmanagement im Geschäftsbereich des BMVg - strategische Steuerung in einem hochkomplexen Umfeld“ darauf hin, dass die Forderung an ein durchgängiges Prozessmanagement aber nicht auf den Bereich der Rüstung beschränkt ist. Bereits im Mai 2014 wurde vom BMVg der Zentralerlass B-520/1 „Prozesslandkarte, Rollenkonzept und Implementierung des Prozessmanagements“ herausgegeben, in dem die Rollen im Prozessmanagement für den Geschäftsbereich des BMVg sowie damit verbundene Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeit im Rahmen der Etablierung und Anwendung des Prozessmanagements festgelegt wurden. Das Prozessmanagement in BMVg und Bundeswehr fokussiert nicht auf kleinteilige Verwaltungsabläufe, sondern auf diejenigen Prozesse, die die strategische Leistungserbringung und Zielerreichung - und damit bestmögliche Auftragserfüllung - im gesamten Geschäftsbereich gewährleisten. Schwerpunkt der laufenden Bestrebungen liegt auf deren transparenter Dokumentation, bruchfreier Harmonisierung und nachhaltiger Implementierung. Dabei ist Prozessmanagement Teil eines ganzheitlichen Steuerungsansatzes, in dem das Zusammenwirken von strategischen Zielen, Prozessen und Strukturen der Steuerungsfähigkeit in einem hochkomplexen Umfeld dient.

Mit seinem Vortrag „Prozessmanagement in der Bundeswehr - Erfahrungen und Herausforderungen“ stellte der LRDir Peter Scheid, BAIUDBw, RefLtr ZA I 6/Leiter Übergreifendes Prozessmanagement Bundeswehr, dar, welche Überzeugungsarbeit zum Thema Prozessmanagement geleistet werden muss und ging auf die wesentlichen Aufgaben des Prozessmanagements Bundeswehr ein. Er erläuterte, dass das Prozessmanagement für den Geschäftsbereich BMVg eine auf Dauer angelegte Vorgehensweise der Gestaltung und Veränderung von Aufbau- und Ablauforganisation ist, die die Auftragserfüllung der Bundeswehr in den Mittelpunkt des Handelns stellt. Er stellte auch heraus, dass er mit seinem Referat ZA I 6 zuständig ist für das Prozessmanagement im nachgeordneten Bereich des BMVg, dem Referat Managemententwicklung fachlich unterstellt ist und lediglich seine organisatorische Heimat im BAIUDBw hat. Er erläuterte, wie das Prozessmodell Geschäftsbereich BMVg die Leistungs- und Hauptprozesse der Bundeswehr miteinander verknüpft und ging dabei auf die Leistungsebene und Integrationsebene ein. Auch ging er auf die Verbindung des Prozessmanagements mit dem Strategischen Zielsystem der Leitung BMVg ein. Alle Prozesse werden nach einer einheitlichen Methodik strukturiert, dokumentiert und modelliert. Die Qualitätssicherung aus methodischer Sicht wird dabei von ZA I 6 vorgenommen. Zum Abschluss ging er auf die „Lessons Learned“ – Prozessmanagements Bundeswehr ein.

aus dem Zentralerlass B-520/1 "Prozesslandkarte, Rollenkonzept und Implementierung des Prozessmanagements"
(hier zum download)

Herr Roland Schley, Head of ARIS Services von der Scheer GmbH aus Saarbrücken, ging in seinem Vortrag „Das Prozessportal Bundeswehr – Methoden und Inhalte“ zunächst kurz auf Grundlagen zum Aufbau von Informationsportalen ein. Anhand von plakativen Beispielen zeigte er die Relevanz von Corporate Design, Aktualität, Usability, Verständlichkeit, Performance und Verfügbarkeit auf. Anschließend erläuterte er die zentralen Funktionen des Prozessportals Bundeswehr und den Zusammenhang zu den Prozessinformationen. Es folgt eine Live-Demo des Prototypen zum Prozessportal Bundeswehr und die Erklärung zu den verschiedenen Informationen, die im Prozessportal von den Anwendern aufgerufen werden können. Anhand von Demodaten demonstrierte er den Aufbau und die verschiedenen Navigationsmöglichkeiten. Zudem zeigte er Möglichkeiten zur Personalisierung und Integration von aktuellen Informationen auf.

Im Vortrag „Werkzeugunterstützung für das Prozessmanagment“ wurde von Herrn Christoph Reich, Director Defence Business der Software AG, Darmstadt, anhand 5 kurzer Szenarien die Fähigkeiten von ARIS bei der Durchführung von Aufgaben unterschiedlicher Ebenen bzw. Rollen aufgezeigt. Dabei wurde der Mehrwert des Prozessmanagements für die Praxis plakativ veranschaulicht. Einleitend wurde das Szenario „Arbeiten in Prozessen“ dargestellt, welches den „normalen“ Mitarbeiter im Fokus hat. Das zweite Szenario betrachtete Aufgaben und Rollen, die bei der „Gestaltung von Veränderungen“ mitwirken. Anschließend wurden in den Szenarien „ Analyse der Auswirkungen“ und „Prüfen und überwachen der Konformität“ weitere Aufgaben und Rollen im Prozessmanagement betrachtet; Abschließend zeigte das Szenario „Freigabe und Steuern von Veränderungen“, die Nutzung auf der Ebene der Prozesseigner und Prozessverantwortlichen. Insgesamt setzte dieser Vortrag mit den plakativen Darstellung der Tätigkeiten sehr stimmig und weiterführend erläuternd auf dem vorangegangenen Vortrag zum Prozessportal auf.

Anmerkung: Weiter unten stehen Ihnen alle Präsentationen als pdf-Dateien zum download berei. Herr Reich hatte in seiner Präsentation 5 Videos eingebettet, die hier nicht verfügbar sind. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Herrn Reich (Christoph.Reich@softwareag.com) der Ihnen diese gerne zur Verfügung stellt. 


Zum download der Präsentationen der Vorträge

1. Prozessmanagement im Geschäftsbereich des BMVg - strategische Steuerung in einem hochkomplexen Umfeld
     Oberst i.G. Ulf Häussler, BMVg, Stab Organisation und Revision – RefLtr Managemententwicklung/Leiter Übergreifendes 
     Prozessmanagement GB BMVg, Berlin

2. Prozessmanagement in der Bundeswehr - Erfahrungen und Herausforderungen

     LRDir Peter Scheid, BAIUDBw, RefLtr ZA I 6/Leiter Übergreifendes Prozessmanagement Bundeswehr, Bonn

3. Das Prozessportal Bundeswehr – Methoden und Inhalte
     Roland Schley, Scheer GmbH, Head of ARIS Services, Saarbrücken

4. Werkzeugunterstützung für das Prozessmanagment

     Christoph Reich, Software AG, Director Defence Business, Darmstadt

Anmerkung zur Präsentation von Herrn Reich:  Herr Reich hatte in seiner Präsentation 5 Videos zur Erläuterung der Tätigkeiten und Befugnisse innerhalb unterschiedlicher Rollen eingebettet, die hier leider nicht verfügbar sind. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Herrn Reich (Christoph.Reich@softwareag.com), der Ihnen diese gerne zur Verfügung stellt.

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