Wieviel Digitalisierung verträgt der Mensch?

Smart Mobility versus Mobile Security“: Unter diesem Thema hat AFCEA Bonn e.V. zur Fachveranstaltung am Donnerstag, 23. November, ins Fraunhofer Forum Berlin-Mitte eingeladen, gemeinsam mit dem Branchenverband Bitkom. Es ging um Innovationen im Bereich Mobilität der Informationstechnik.

Es moderierte Marc Bachmann vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V (Bitkom).

Im ersten Teil der Veranstaltung diskutierten drei Vertreter der technischen Forschung, der Sicherheitsbehörden und der Kommunikationswissenschaft nach Impulsvorträgen gemeinsam mit dem Publikum, welche Entwicklungen im Bereich „Autonomen Fahren“ vonstattengehen.

Dabei wurde herausgearbeitet, dass ein autonomes Fahrzeug mit noch so viel künstlicher Intelligenz ausgestattet sein kann, der Mensch aber (noch?) nicht zu toppen ist. Es wurden Fragen erörtert zu den Cyber-Abwehrmöglichkeiten bei Angriffen auf diese Technologie, aber auch Fragen, ob ein in Deutschland programmiertes Auto im italienischen Rom an einem Zebrastreifen ein Verkehrschaos erzeugen kann, wenn es stehen bleibt.

Mobilität wandelt sich

Es wurde deutlich, dass sich die klassische Mobilität durch das eigene Auto massiv verändert, worauf sich sowohl Mensch als auch Technologie einstellen müssen. Zugleich bietet dies auch eine riesige Chance zur Minimierung von Risiken im Straßenverkehr wie auch zur Gewinnung von Zeit für alle, die nicht mehr selbst am Steuer eines Fahrzeugs sitzen müssen. Tenor der Diskussion war auch, dass neue Risiken, gerade im Bereich der sicheren IT-Infrastruktur, entstehen.

Nach einer Pause ging es weiter mit Smartphones und Tablets. Viele Behörden und Dienststellen sowie Unternehmen und Institute streben nach mobil erreichbaren IT-Anwendungen. Die Veranstaltung setzte sich mit dem Aspekt der sicheren Mobilität in der gesamten, hier dargestellten Spannweite durch Impulse aus Industrie und Wissenschaft auseinander. Deutschland spielt dabei weltweit eine weit oben angesiedelte Rolle, auch wenn die hinter der sicheren Anwendung stehende Hardware schon lange nicht mehr aus Deutschland kommt.

AFCEA Bonn e.V. war es gelungen, einen Neurobiologen für diese Diskussionsrunde zu gewinnen. Es sind nämlich nicht nur die Geräte, die für mobile IT-Dienstleistungen benötigt werden. Es muss auch die Frage beantwortet werden, wieviel von dieser Digitalisierung das menschliche Gehirn verträgt. Vielleicht gibt es ja irgendwann den Extrachip für den Kopf, mit dem man das „Geige spielen“ nicht mehr erlernen muss, sondern nach Implementierung schon kann. Aus psychosozialer und ethischer Sicht bleibt dann die nächste Frage offen: Wollen wir das?

Am 22. März 2018 geht es im Rahmen einer Fachveranstaltung ebenfalls in Berlin um die Frage „Verschlafen wir die digitale Zukunft? – Cyber Innovation Pitch für Bedarfsträger“.