Mehr öffentliche Sicherheit durch digitale Lösungen?

Das Thema des AFCEA Mittagsforums am Freitag, 26. Januar, lautete „Öffentliche Sicherheit mit intelligenter Videoüberwachung im Zeitalter der Digitalen Revolution”. Eingeladen hatten AFCEA Bonn e.V. und das Unternehmen Hitachi Vantara in die Godesburg.

Mehr als 100 Interessierte waren nach Bad Godesberg gekommen, um zu erfahren, wie durch Videoüberwachung und -analyse die Digitalisierung zum Schutz der Bürger und zur Erhöhung der Handlungsfähigkeit der öffentlichen Organe eingesetzt werden kann.

Das erste AFCEA Mittagsforum des Jahres 2018 eröffnete Generalmajor a.D. Erich Staudacher, Vorsitzender AFCEA Bonn e.V.. Im Anschluss begrüßte Dennis Frank, Sales Direktor von Hitachi Vantara, die Gäste aus Militär, ziviler Verwaltung, diversen Bundesbehörden und Industrie.

IT-Experte Dr. Georgios Rimikis präsentierte dann das „neue“ Unternehmen Hitachi Vantara. Die Tochter des weltweit aktiven Hitachi-Konzerns ist nämlich erst kürzlich aus dem Zusammenschluss von drei etablierten Hitachi-Firmen entstanden: Hitachi Data Systems bringt umfassendes Know-how aus dem Bereich Operational Technology mit und bietet Storage-Produkte, IT-Anwendungen sowie Analyse-, Content-, Cloud- und Infrastrukturlösungen. Der Business-Intelligence-Spezialist Pentaho deckt im neuen Unternehmen die Themen Big Data, Datenintegration, ETL und Business Analytics ab. Abgerundet wird das Ganze durch das IoT-Portfolio der Hitachi Insight Group, die mit Lumada über eine offene, adaptierbare Software-Architektur zur beschleunigten Entwicklung von IoT-Produkten verfügt und auch Themen wie Machine Learning oder Predictive Analytics abdeckt.

Herausforderung Auswertung der Daten

Intelligentere und sicherere Städte, Organisationen und Unternehmen beginnen mit Erkenntnissen. Videokameras können die dafür benötigten Informationen auch vom entferntesten Ort beschaffen, wurde bei der Veranstaltung deutlich. Kein Wunder also, dass immer mehr von ihnen aufgestellt werden. Verwunderlich ist allerdings, dass meist trotz vorliegender Videoaufnahmen nicht rechtzeitig reagiert wird und Videos meist nur im Nachhinein zur Klärung von Vorfällen genutzt werden. Gründe dafür sind auf der einen Seite die schiere Menge an Videodaten und andererseits die fehlenden Werkzeuge, um diese Big Data in Echtzeit auszuwerten.

Risiken in den Griff bekommen

Was „Video Analytics“ leisten kann und was dazu notwendig ist, zeigten die folgenden drei Referenten in ihren Fachvorträgen, die von den Teilnehmern des Mittagsforums per Mail an buero(at)afcea.de angefordert werden können.

Ob in einer Stadt oder in einer Kaserne, auf großen Geländen müssen unter anderem folgende Fragenbeantwortet werden: Wer befindet sich in welchem Bereich? Wo fehlen Objekte und gibt es neue gefährliche Objekte? Wie werden aktuelle Räume und Gebäude genutzt? Bewegen sich unautorisierte Personen auf dem Gelände? Kommen Fahrzeuge oder Menschen auf Tore oder Absperrungen zu? Die Liste der Fragen ist quasi endlos. Aber diese Fragen lassen sich beantworten, wenn man Videos live an zentraler Stelle zusammenführt, die Daten aufbereitet, mit vergangenen vergleicht und analysiert. Natürlich alles in Echtzeit, denn nur dann kann man rechtzeitig eingreifen.

Für solch eine Videoüberwachung bietet Hitachi Vantara eine Art Rundumlösung, deren Komponenten kurz vorgestellt wurden. Mit der „Hitachi Visualization Suite“ hat man eine Software entwickelt, mit der wichtige Daten aus einer Vielzahl von Quellen kontinuierlich aufgenommen und an einen zentralen Speicherort in der Cloud übertragen werden können. Für eine schnelle und sichere Speicherung der Daten sorgt die skalierbare Video Management Platform. Und mittels Pentaho Data Integration lassen sich die angefallenen Daten dann verwerten und für umfassende Analysen nutzen. Durch den Zusammenschluss der drei Unternehmen ist Hitachi Vantara einer der wenigen Anbieter weltweit, der alle notwendigen Komponenten für „Video Analytics“ aus einer Hand bieten kann.

Die Veranstaltung verdeutlichte, wie Bundeswehr und Städte in die Lage versetzt werden, mit Hilfe von Video, Big Data und darauf aufsetzender Datenanalyse Bedrohungspotenziale in Echtzeit zu erkennen und abzuwehren. Die vorgestellten Lösungen stießen auf großes Interesse bei den Teilnehmern, verursachten aber auch viele Gedankenspiele und Fragen. Den Mittagsimbiss nutzen die Gäste daher für intensive Gespräche mit den Referenten.