AFCEA-Mittagsforum mit der Firma CGI am 16. Januar 2025 zum Thema „Resilienz in der Gesamtverteidigung – Wie kann Kontinuität gewährleistet werden“
Nach der Begrüßung der Teilnehmenden durch Dr. Alexander Höhfeld, Leiter BU Germany WEST, CGI, und einem Grußwort von Generalmajor Armin Fleischmann, Vorsitzender AFCEA Bonn e.V. und Abteilungsleiter Planung CIR und Digitalisierung Bundeswehr, Kdo CIR, führte Jens Elstermeier, Leiter Geschäftsentwicklung Defence & Intelligence, CGI, kurz ins Thema Resilienz ein, das in letzter Zeit meist auf Energiewirtschaft und Logistik fokussiert war, heute aber die Verteidigungsindustrie im Blick haben sollte.
Die Zusammenarbeit mit den Auftraggebern, aber auch der Industrie untereinander sei hier wichtig, um Resilienz zu erzeugen. Die Bundeswehr und die NATO setzen zunehmend auf Managed Services, weshalb das Thema Kontinuität im Spannungs- und Verteidigungsfall so relevant ist. Über einige CGI-Angebote wie Secure Managed Services, Secure Cloud Services und Security Services konnten die Teilnehmenden sich vor Ort austauschen.
In seinem Impulsvortrag machte GenMaj Fleischmann deutlich, dass die Bedrohung des Krieges real sei: Russland gebe mehr für Verteidigung aus als der gesamte europäische Teil der NATO, das meiste davon gehe nicht in die Ukraine, sondern in die Depots, was die Bedrohungslage weiter verschärfen werde. Fleischmann gab viele Beispiele, in denen die Resilienz der Streitkräfte gestärkt werden müsse, wie Cloud Computing, Software Defined Defence, aber es seien auch konventionelle Fähigkeiten erforderlich wie ausreichendes Personal und Material, hier seien auch Redundanzen nötig. Letztlich komme es auf den „Mindset“ in der Gesellschaft und den Streitkräften an, man müsse abschrecken und gewinnen wollen. Der Generalmajor führte Schweden als Beispiel an, das seine Bevölkerung auf den Krisen- und Kriegsfall intensiv vorbereite. Dies wünschte er sich auch für Deutschland.
In einer Panel-Diskussion besprachen GenMaj Fleischmann, Frank Leidenberger, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung der BWI GmbH, Dr.-Ing. Christian Martens, CEO BU IES, Rheinmetall Group, und Jens Elstermeier, CGI, verschiedene Maßnahmen, um die Resilienz in Industrie und Streitkräften zu stärken. Es müsse gemeinsam daran gearbeitet werden, sich auf den Krisenfall vorzubereiten, indem der Einsatz von Reservisten beübt werde, die Kontinuität und die Prozesse der Produktion und allgemeiner Lebensumstände im Kriegsfall auf den Prüfstand gestellt und die Beschaffung und Bevorratung von Material geplant werde. Zu klären sei auch, wie Personal, welches die Services erbringt bzw. in kritischen Bereichen arbeitet, unabkömmlich gestellt werden kann. Dieser Prozess müsse wieder aufgesetzt werden. Es sei ein gesamtgesellschaftlicher Bewusstseinswandel nötig. Wie wir uns derzeit verhalten, das entspreche nicht der Bedrohungslage und das müsse der Bevölkerung erklärt werden. Allerdings werde z. B. bei der Cybersicherheit schon sehr viel getan, um die Resilienz zu verbessern.
Die angeregte Diskussion mit dem Publikum kreiste anschließend um die Themen, welche konkreten Schritte Unternehmen und Bundeswehr kurzfristig machen können angesichts des hybriden Krieges, der uns schon treffe, und wie die Bevölkerung stärker sensibilisiert werden könne. Dazu gehöre z. B. die Erstellung oder Anpassung der Business Continuity-Pläne auf mögliche Krisen-, Spannungs- und Verteidigungsfälle. CGI und AFCEA Bonn e.V. danken den Gästen für das zahlreiche Erscheinen im Bad Godesberger Stella Rheni und den intensiven Austausch.