Architekturbasierte Führungsfähigkeit im Fokus – AFCEA-Fachveranstaltung in Berlin bringt Bundeswehr und Industrie zusammen

Berlin
Hochkarätige Teilnehmer aus allen Teilstreitkräften
Begrüßung durch Konteradmiral Axel Deertz
Erkenntnisreiche Panel-Diskussionen, hier zum Thema MDO

Im Rahmen der Fachveranstaltung in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin widmete sich die Bundeswehr gemeinsam mit dem Anwenderforum AFCEA Bonn e.V. am 29.04.2025 einem hochaktuellen Thema: „Führungsfähigkeit architekturbasiert: Vom operativen Bedarf zur Realisierung“.

Organisiert durch ein Projektteam des Bundesministeriums der Verteidigung, des Planungsamtes der Bundeswehr und der BwConsulting GmbH brachte die Veranstaltung Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichsten Bereichen des Geschäftsbereiches BMVg sowie zahlreiche Partner aus der Industrie zusammen.

In vielfältigen Vorträgen und Panel-Diskussionen wurde sich unter der Moderation von Oberstleutnant i.G. Frank Zander der zentralen Fragestellung gewidmet: Wie kann Führungsfähigkeit angesichts neuer sicherheitspolitischer Rahmenbedingungen zielgerichtet und wirksam kriegstüchtig werden – und welche Rolle spielt dabei ein architekturbasierter Ansatz?

Bereits in den Eröffnungsvorträgen machten Konteradmiral Axel Deertz, Direktor beim Planungsamt Herbert Klopp-Schulze und Oberst i.G. Thomas Zimmermann deutlich: Ohne Führungsfähigkeit keine Einsatzfähigkeit – und ohne fundierte operationelle Architektur keine systematische Umsetzung. In Vorträgen sowie interaktiven Panels wurde der Beitrag architekturbasierter Methoden zur Realisierung moderner, interoperabler Führungsstrukturen beleuchtet. Besonders hervorgehoben wurde dabei der Bedarf an gemeinsamen Standards, einer konsequenten Qualitätssicherung und einer engen zivil-militärischen Zusammenarbeit.

Ein zentrales Take-away: Die operationelle Architektur Führungsfähigkeit der Bundeswehr bietet erstmals eine digital auswertbare Modellierung von Austauschbeziehungen auf dem Gefechtsfeld – eine Grundlage für strategische Steuerung, Interoperabilität und Technologieintegration über Systemgrenzen hinweg. In einer Zeit wachsender Komplexität in multinationalen Einsätzen ist dies ein entscheidender Fortschritt.

Neben fachlichen Impulsen – etwa zur Umsetzung der Federated Mission Networking-Vorgaben, zur Integration von KI in Führungsprozesse bis hin zur sensorbasierten Wirkungskette – wurde auch der Praxisbezug nicht vernachlässigt. Erfahrungsberichte aus aktuellen Projekten und der direkte Austausch zwischen Bundeswehr, Industrie und Beratung sorgten für eine anwendungsorientierte Atmosphäre.

Die Veranstaltung hat deutlich gemacht: Die Zeitenwende erfordert nicht nur neue Technologien, sondern vor allem strukturelle Klarheit, Zusammenarbeit und Mut zum Machen. Der eingeschlagene architekturbasierte Weg zur Führungsfähigkeit bietet hierfür die tragfähige Grundlage.

©BwConsulting/Julia Herzsprung Fotografie.