Bundeswehr, Kommando Luftwaffe

Stand: S 65                                                                                                                                                        SAAL NEW YORK/GENF

Weltweit bestimmen Konflikte, darunter kriegerische Auseinandersetzungen und Katastrophen, das Leben von Menschen. Der Auftrag der Luftwaffe besteht unter anderem darin, zur militärischen Stabilität in Europa beizutragen. Bereits in Zeiten des Friedens sind wir im Einsatz – für Deutschland und seine Bevölkerung. Tag und Nacht überwachen wir den Luftraum über der Bundesrepublik und sichern unsere Lufthoheit. Was uns dabei auszeichnet? Schnelligkeit, Flexibilität und Zukunftsorientierung. State of the Art ist dabei für uns keine Kunst – sie ist eine Notwendigkeit. Der globale technologische Fortschritt ist unaufhaltsam – auch für die Bundeswehr. Um den damit einhergehenden wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, erkennen wir auch für uns Innovationpotential und investieren in die Zukunft. Wir investieren in die Digitalisierung der Luftwaffe.

Dazu gehört etwa unser Engagement für das deutsche Waffensystem der nächsten Generation, dem Next Generation Weapon System (NGWS), das Teil des Future Combat Air System (FCAS) ist. In einem solchen System of Systems werden, angesichts der zunehmenden Komplexität des Luftkampfs in der Zukunft, bemannte Kampfflugzeuge begleitet durch unbemannte Systeme, sogenannte Remote Carriers. Ihnen werden in ihren jeweiligen spezifischen Einsatzrollen Aufgaben zugewiesen werden. Diese Interoperabilität von bemannten und unbemannten Plattformen zur Verfolgung eines gemeinsamen Missionsziels bezeichnet das Ziel des Manned-Unmanned-Teaming (MUM-T). Die Entwicklung dieser Fähigkeit genießt eine sehr hohe Priorität, da das effektive Zusammenspiel mit unbemannten Komponenten den Sprung in die neue Generation von Kampfflugzeugen vorbereitet.

Die Vernetzung der Systeme in der Dimension Luft, die Verknüpfung von Sensoren, Effektoren und Unterstützungsleistungen, der kontinuierliche Informations- und Datenaustausch und das erforderliche übergreifende Lagebewusstsein wird erst ermöglicht werden durch leistungsfähige, resilienteCloud-Strukturen – ein weiterer Bereich, der im Fokus der Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Luftwaffe steht. Dies gilt gleichermaßen für den Simulationsverbund der Luftwaffe, bei dem wir die Simulatoren deutschlandweit und darüber hinaus mit unseren Partnern miteinander vernetzen – für eine klimafreundliche Ausbildung. Zudem setzen wir auf künstliche Intelligenz bei der Planung und Führung komplexer Luftoperationen. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung ist es uns besonders wichtig, den Einsatzwert unserer modernen Luftwaffe zu erhöhen und ihre immanenten Eigenschaften Höhe, Geschwindigkeit, Reichweite, Permanenz und Flexibilität zu stärken. Dabei setzen wir auf die Synchronisierung der Domänen Führung, Aufklärung, Wirkung und Unterstützung, um einen schnellen, adaptiven Führungsprozess leben zu können.

Unser Ziel ist es, dem Anspruch an uns gerecht zu werden und im Ernstfall Handlungsoption der ersten Stunde zu sein. Wir sind weltweit reaktionsfähig – in weniger als 24 Stunden – gemeinsam mit unseren Partnern und können dabei dimensions- (im Sinne von Multi Domain) und ressortgemeinsam (bei der Sicherheit im Luftraum) agieren. Schon heute stellen wir den größten Anteil an Schutzflügen innerhalb der NATO. Wir betreiben die weltweit größte Flotte an A-400M. Wir richten die größte multinationale Luftwaffenübung Europas aus.

Bei all dem spielt die digitale DNA unserer Teilstreitkraft eine essentielle Rolle für die Erfüllung unseres Auftrages – den zuverlässigen Einsatz von Luftstreitkräften.

Mit der Teilnahme der Luftwaffe an der Fachausstellung AFCEA sehen wir eine Möglichkeit, weitere Potenziale gemeinsam über Dimensionen hinweg und mit Industriepartnern zu identifizieren und zu erörtern.